Kulinarische Kostbarkeiten in der Ceviche Seafood Kitchen

Komm – ich nehme dich mit auf eine kulinarische Reise inmitten des Herzens Cuscos!

Stell dir vor, du bist den ganzen Tag durch die Altstadt geschlendert, hast Alpakas gekrault und dich an der Schönheit erfreut. Um diesen Tag abzurunden, bist du auf der Suche nach einer kulinarischen Raffinesse. Was würde sich nun besser eigenen, als die peruanischen Spezialitäten Ceviche und Arroz con Mariscos in stilvoller Atmosphäre zu genießen?

So führt uns der Weg zur Ceviche Seafood Kitchen, einem wirklich fantastischen Restaurant ganz im Stile der Küste dekoriert. Bereits am Eingang wirst du begrüßt von den freundlichen Herren hinter der Bar und tauchst ein in eine Welt aus Muscheln, rauschendem Wasser und Meerestieren. Alles ist Creme- und Türkistönen gehalten.

Du steigst eine illuminierte Treppe hinauf und wirst strahlend von sympathischen Kellnerinnen in Empfang genommen und zu deinem Platz geleitet. Nach einer kurzen Beratschlagung wählst du schlicht und ergreifen die Empfehlung El Trio, die gleich drei Köstlichkeiten des Hauses in einem Menü vereint.

Die Vorfreude steigt und als ein Tablett mit drei wundervoll dekorierten Schüsseln erscheint, ist die Begeisterung kaum noch zu bremsen. Fantastische Düfte steigen aus den Schalen. Wo sollst du nur beginnen?

El Trio: Ceviche, Arroz con Mariscos & Jalea

Das Ceviche lässt dir schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der frische Fisch, gegart in Limone, angerichtet mit Koriander, Zwiebeln, etwas Aji in einer leichten Sahnesauce lässt die Geschmackssinne explodieren. Gereicht werden dazu ganz klassisch Süßkartoffeln und Mais. Unterschiedliche Konsistenzen – weich, zart, saftig – treffen aufeinander und machen das Ceviche zu einem Erlebnis.

Die Freude geht weiter in der Komposition Reis mit Meeresfrüchten. Während beim Ceviche eine frische Note dominiert, herrscht hier eine herbere vor. Eine Vielzahl von Meerestieren tummelt sich in einer Sauce aus Rotwein, Parmesan und Aji. Frisches Gemüse rundet die flambierte Komposition ab. Kurzzeitig fragst du dich, ob du vielleicht an der Küste der Adria sitzt.

Schon wechselst du zum nächsten Gericht: in einer Spezialmischung frittierte Meeresfrüchte. Gereicht wird dazu eine selbstgemachte, leichte und spritzige Tartar-Sauce und frische Limone. Während deine Zunge noch die knusperige Hülle umspielt, kommt dein Gaumen in den Genuss der Fisch-Saucen-Kombination.

Es ist eine wahre Freude, es sich hier mit Blick auf den Plaza de Armas, den Hauptplatz Cuscos, gutgehen zu lassen. Und ich will mehr davon! Da mich die Atmosphäre, das bezaubernde Essen und das professionelle Personal so begeistern, frage ich nach, ob ich nicht wiederkommen und die Zubereitung der Speisen erlernen dürfe.

Küche live miterleben

Was in Deutschland unvorstellbar wäre, wird hier gelebt. Eine Woche später sitze ich an der Bar zur offenen Küche. Während ich einen Cappuccino trinke, weiht mich die Restaurantmanagerin Mary Cruz in die Geheimnisse der Saucen- und Ceviche-Herstellung ein. Parallel zeigen mir die Stars der Kalten Küche direkt vor meiner Nase die Praxis und verraten ihre Tricks. Zwischendurch darf ich sogar probieren, um die einzelnen Nuancen des Abschmeckens kennen zu lernen und es stapelt sich schnell ein Turm von Löffeln vor mir auf.

Dann heißt es ab hinter den Herd mit einer kleidsamen Kopfbedeckung. Küchenchefin Windy, die 23 Jahre ist und seit 16 Jahren kocht, zeigt mir voller Begeisterung, wie sie Arroz con Mariscos und frittierte Meeresfrüchte zubereitet. Turmhohe Flammen steigen auf als sie losflambiert. Nebenbei erklärt sie mir die Kniffe der formvollendeten Zubereitung. Was für ein Erlebnis!

Andreas kommt pünktlich zur Essenszeit und wir werden nicht nur mit dem Trio verwöhnt, sondern auf unbeschreiblich schön angerichtete, selbstgemachte Frucht-Limonaden und ein Caramel Dessert, das die Sinne taumeln lässt, eingeladen.

Es ist eine wundervolle Erfahrung für mich, den Küchenalltag in der Ceviche Seafood Kitchen live mitzuerleben. Von meinem Sitzplatz aus sehe ich die Stationen der kalten und warmen Küche. Alle Köche sind mit Begeisterung bei der Arbeit und perfekt aufeinander abgestimmt. Sogar zur Stoßzeit herrscht ein harmonisches Klima. Das macht mich neugierig und ich frage Mary Cruz, wie das möglich sei. Sie sagt, dass sich hier alle wie eine Familie fühlen und sie als Managerin alles tut, damit ihr Team ein angenehmes Arbeitsumfeld hat. Es wird sogar ein Mitarbeiter des Monats gewählt, der als Anerkennung Kinogutscheine oder andere Auszeichnungen erhält.

Das Restaurant öffnet seit gut zwei Jahren täglich seine Pforten für Hungrige aus aller Welt und es werden sicherlich noch viele weitere, köstliche Jahre folgen.

Vielen Dank für den wundervollen Tag und die köstliche Erfahrung! Ich freue mich schon darauf, etwas Peru in die heimische Küche mitzubringen.

Felicitas


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Drei Kakao-Variationen

Super Sache, ob daheim im derzeit kalten Norden (kann ich mir irgendwie bei meistens 30 Grad und Sonne nicht vorstellen, dass es irgendwo kalt sein könnte, hähä) oder im warmen Süden: Kakao ist jederzeit ein absoluter Kracher und eine Gaumenfreude.

Kakao mit Marshmallows

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Mhhh, lecker! Kakao mit vielen bunten Minimarshmallows.

Mein Favorit: Kakao mit Minimarshmallows! Das fabelhaft Vorteilhafte, er schmeck Dank des reichhaltigen Toppings auch auf Wasserbasis. Ist also zum Unterwegssein gut geeignet, wenn Milch hohe Temperaturen nicht übersteht und einfach zuviel zusätzliches Gewicht in das auf Leichtigkeit optimierte Gepäck hinzufügen würde.

Die bunten Zuckerschaumbällchen fügen durch ihre Farben zusätzliche Freude hinzu und natürlich noch mehr und sehr klebrige Süße. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, ausreichend Nachschub von ihnen zu haben, weil sie leider so schnell im heißen Gebräu zerschmelzen.

Also kurzgesagt, Kakao mit Minimarshmallows ist nach einem langen Reise-, Büro- und Was-auch-immer-Tag ein feiner Ausklang.

Kakao mit Chili

In Mexico habe ich übrigens erfahren, dass man seine Trinkschokolade bevorzugt mit Chiliflocken würzt. Wer es also etwas feuriger mag… Fand ich jedenfalls eine sehr gelungene Kombination, weil die Süße der Schokolade durch das leicht Pikante herrlich unterstütz wird.

Kakao mit Käse (chocolate von queso)

Und jetzt kommt noch eine Variation für die Hartgesottenen unter euch mit besten Grüßen aus Kolumbien: Kakao mit – und halte dich fest – Käse! Auf einer kulinarischen Tour habe ich mich an diese für deutsche Gaumen doch eher sehr ungewöhnliche Kombination herangewagt. Nun ja. Ich glaube, man muss es einfach mögen. Ein fetter, geschmacklich fast neutraler Brocken Käse wird in die Tasse mit heißer Schokolade bebröselt und während du schon langsam das Getränk schlürfst, wartest du auf die Käseschmelze. Denn zum krönenden Abschluss heißt es, verflüssigten Käse mit langziehenden Fäden aus der Tasse auszulöffen.

Viel Vergnügen beim Probieren und Schnabulieren!

Felicitas


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Wie du Gemüse professionell schneidest und Teig mit Beifall formst

In Zentralamerika sind Tortillas voll der Hit. Es gibt sie aus Mais- und Weizenmehl in diversen Größen. In den Teig eingerollt, findest du Gemüse- und Fleischkreationen. Tja, und in Santiago, Guatemala, werde ich im Familienrestaurant von Mutter Blanca und Tochter Berta Julia in die Kunst sowohl der fachgerechten Tortillazurbeitung als auch des professionellen Gemüseschneidens eingeweiht.

Die Kniffe, die ich da gelernt habe, sind nicht nur im fernen Guatemala gut einsetzbar, sondern auch am heimischen Herd. Doch sieh selbst:

Tortillas durch Beifall formen

Bisher habe ich immer nur gesehen, wie Teig ausgerollt oder mit den Fingern bzw. Handballen auf einem Blech auseinandergedrückt wird. Doch hier gibt es eine völlig neue Technik: Beifall klatschen!

Der Weizenmehlteig wird zuvor in kleine Bällchen geformt und diese dann erst zärtlich mit den Fingerspitzen platt gedrückt. Und dann geht es los. Zack, zack, zack. Der Teig wandert zwischen den Handflächen hin und her, macht dabei jeweils eine Vierteldrehung, wird immer dünner und behält gleichzeitig seine kreisrunde Form bei. Und nebenbei applaudierst du dir selbst.

Nach Erreichen einer angenehmen Größe werden die Tortillas auf eine immens heiße Ofenplatte gelegt (dabei sollen sie rund bleiben) und von beiden Seiten gebraten. Fertig.

Ich finde, der ganze Prozess sieht sehr einfach aus. Als ich dann auch an der Reihe bin, stehen wir alle lachend um meine Kunstwerke herum. Die schmecken zwar genau so lecker wie die anderen (ist ja derselbe Teig), doch brauchen noch Nachhilfe in Geometrie. Nach einem Nachmittag wird es so langsam.

Daheim werde ich jedenfalls diese Technik anwenden, um Minipizzen zuzubereiten. Das erscheint mir so deutlich einfacher und spaßiger als mit einem Nudelholz und Austechformen herumzuhandtieren.

So schneidest du Gemüse

Heute lerne ich nicht nur neue Teig-Form-Fertigkeiten, sondern auch eine weitere, die ich mir unbedingt schon immer einmal auf die Kette ziehen wollte: Gemüse mit einem Riesenmesser in gleichgroße und dabei kleine Stücke in Lichtgeschwindigkeit schneiden. Denn ich finde das ziemlich cool, wie die Chefköche mal eben Möhren, Zwiebeln, Sellerie ganz lässig zerkleinern.

In Berta Julia finde ich eine Meisterin des gewetzten Messers und gleichzeitig eine hervorragende Lehrerin. Ich bin überrascht, dass das Häckseln mir zuhause nie so ganz gelang, doch hier scheint sich ein bisschen von Berta Julias Fähigkeiten auf meine Hände zu übertragen. Auf einmal ist es ganz leicht.

Das Prinzip ist immer dasselbe:

  1. Gemüse ggf. mit der Messerspitze halbieren und/oder in Streifen schneiden
  2. Gemüse in Position bringen
  3. Messer in einer wellenartigen Auf- und Abwärtsbewegung über das Gemüse gleiten lassen
  4. das Messer bewegt sich am Gemüse entlang, nicht das Gemüse schieben
  5. alle Finger sind in einer Reihe, damit man sich nicht aus Versehen den Daumen kürzt
  6. Bewegung kommt sachte aus dem Handgelenk

Klingt einfach? Ist es auch! Nach und nach einfach das Tempo erhöhen und schwupps di wupps hast du dein Gemüse wie mit Zauberhand zerkleinert.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=xxrq4DZM-IE&w=560&h=315]

Vielen Dank ihr Lieben, dass ich bei euch mitkochen durfte. Ich hatte einen famosen Tag mit euch und freue mich schon sehr, Tortillas con Pasta de Pollo in Deutschland zu kochen.

Felicitas


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Wie wir von einem kompletten Dorf adoptiert wurden

Wir sitzen in einem kleinen Restaurant mitten im Nirgendwo Guatemalas und warten auf unser Mittagessen (übrigens wird dies der beste Burger und das leckerste Hühnchen-Sandwich ever werden). Auf einmal spricht uns ein sehr sympathischer Mann und dessen Begleiter Nelson an. Wir unterhalten uns, es werden Fotos gemacht und die Stimmung ist super. Das Ende vom Lied: Wir sind bei Elder eingeladen und das, obwohl unser spanischer Wortschatz auf dem Niveau A1 rumwabert. Wir müssen lediglich drei Stunden warten, weil unsere neuen Freunde Hühnchenfleisch und Gemüse in der Nachbarstadt ausliefern. Während wir also warten, zelebriert der Gastwirt den Geburtstag seiner Köchin. Ehrensache, dass auch wir fett Kuchen und Kaffee aufs Haus bekommen.

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Das ist Elder. Mit ihm fing alles an.

Als Elder endlich da ist, knattern wir los, halten irgendwo, mehr Gemüse wechselt den Besitzer. Mittlerweile ist es dunkel und wir warten an einer Kreuzung auf irgendwelche Amigos. Die kommen und springen auf den Laster auf. Und dann sollen wir noch jemanden kennen lernen. Hm, ob wir später wirklich einen Schlafplatz haben? Irgendwann biegen wir in einen ziemlich kleinen Weg in ein ziemliches kleines Dorf. Das GPS zeigt „unbekanntes Land“. Ob das gut geht? Als vorsichtiger Weltreisender soll man ja keinesfalls in der Nacht fahren. Egal, jetzt ist es auch zu spät…

Tierisches Vergnügen

Der Ort heißt übrigens Santiago, versucht man uns im lokalen Dialekt zu erklären, besteht aus nur einer Straße, 270 Häusern und sehr warmherzigen Menschen. Ach ja, und dem Hauptarbeitgeber des Dorfes, einem Laden, der nebst üblichem Sortiment alles und jeden mit Gemüse und Hühnchen beliefert. Auch Elder arbeitet hier. Wir werden mit Lebensmitteln versorgt, dürfen das firmeneigene Moped täglich für unsere Dorfrundfahrten nutzen und fühlen uns direkt heimisch. Klar, dass wir uns die Hühnerställe auch ansehen dürfen. Noch gackern knapp 200 der 600 Hähnchen froh, ahnen sie doch nicht, dass sie eine Woche später kopfüber und kopflos in einer Vorrichtung zum Ausbluten hängen, dann in einem Riesenbottich abgekocht und in einer Art Waschmaschine mit ziemlich großen Gummistangen entfedert werden. Ich habe so etwas zuvor noch nie gesehen.

Da hat der Lieblingspapagei im Dorfladen schon mehr Glück: Er darf auf unseren Schultern sitzen und lernt nebenbei neue Wörter (unter anderem das universelle Superwort „Möff Möff“).

Apropos entfedert: Wir haben die Ehre und werden zum Sonntagsfischen in den eigenen Fischzuchtseen eingeladen. Vorher füttern wir unser Essen noch und sehen dann, wie ein paar Prachtexemplare in einer Pfanne auf Holzfeuer gebraten werden.

Es ist wie in den Ferien hier und wir genießen die Zeit. Aus einer Übernachtung wird fast eine ganze Woche Auszeit in Santiago.

Kulinarische Highlights

Elder scheint alle zu kennen und so knattern wir stets jeden anhupend durch Santiago zu unserer nächsten Einladung und Verabredung (jeden anzuhupen gehört hier einfach zum guten Ton). Wir kochen tatsächlich kein einziges Mal selbst, obwohl in unserem super luxuriösen Haus, das wir im Moment ganz alleine bewohnen, ausreichend Platz wäre.

Ein besonderes Erlebnis für mich ist, dass ich in dem heimischen Familienrestaurant einen Tag mitkochen kann. Es gibt eine Vielzahl an leckeren Gerichten und ich bin damit betraut Tortillas con Pasta de Pollo (Tortillas mit Hühnchenfüllung) für den Abend vorzubereiten. Nach einem sehr schnippelintensiven Nachmittag und ordentlich Teiggewalke geht es an die Königsdisziplin: Tortillas aus kleinen Teigbällen in der Hand formen, hin und her klatschen, so einen perfekten Kreis formen und anschließend auf dem super heißen Ofen garen. Bei Berta Julia sieht das so einfach aus….

Motocrossausritt

Damit das Adrenalin auch hier nicht fehlt, so ganz ohne geht es offenbar nicht, werden wir am Sonntagnachmittag zum Familienausflug (also knapp 20 Personen) eingeladen. Jeder, der einer kleinen Motocross-Maschine habhaft werden kann, rast mit selbiger einen ziemlich holprigen Weg in die Berge hoch. Die anderen sitzen auf der Ladefläche eines Lasters und werden durchgeschüttelt. Oben angekommen wird über Sand und Sprungschanzen gewetteifert, wer höher, weiter, besser mit dem Moped springen kann – und natürlich weitergeschmaust.

In Santiago sind scheinbar alle mit einem Zweirad motorisiert und einige unserer neuen Freunde fahren sogar Rennen mit ihnen. Krass! Zu Übungszwecken trägt man normale Straßenbekleidung. Warum auch mit Helm oder Protektoren unnötig Ballast aufbauen? Ist ja auch viel zu warm!

Bis wir uns mal wiedersehen

Als es dann Zeit für uns wird aufzubrechen, bekommen wir nach einem langen Verabschiedungsmarathon einen Abschieds- und Reisesegen von Herzen. Und es fließen auf allen Seiten reichlich Tränen. Elder bringt uns mit seinem Töff zum Schluss noch an die Straße. Jetzt sind wir wieder allein on the road. Aber versprechen mussten wir in zehn Jahren wiederzukommen.

Es berührt mich sehr, dass Elder uns einfach vom Mittagstisch weg eingeladen hat und uns direkt in sein Leben integriert hat. Wir dürfen seine Familie und Freunde kennen lernen und werden sogar ein Teil der Dorfgemeinschaft. Ich fühle mich direkt heimisch. Elder nimmt sich sogar einen Tag frei, damit er Zeit mit uns verbringen kann. Wer würde das denn bitteschön daheim tun? Fremde einsammeln und für sie blaumachen? Elders schulterzuckender Kommentar dazu: „Freunde sind wichtiger als Geld.“

Herzlichen Dank an euch alle, die uns mit ihrer Gastfreundschaft so reichlich beschenkt haben! Wir sind froh, dass wir eine so wundervolle Zeit in eurem Kreise verleben durften. Es ist für uns etwas ganz Besonderes, direkt Teil einer so großen und herzlichen Gemeinschaft zu sein. El Dios los benediga.

Felicitas


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Favorit der Campingküche in Nordamerika: Kokosmilch-Variationen

Was gibt es denn heute? Das ist die allseits beliebte Frage zum Ende des Tages vorm super kleinen Campingkocher. Lecker, nahrhaft, vitaminreich soll es sein. Natürlich soll es ebenfalls dadurch bestechen, nur in einem Topf maximal schnell kochbar zu sein – schont die nach einem langen Tag ohnehin schon strapazierten Nerven und reduziert den lästigen Spül danach auf das absolute Minimum.

Wir haben unseren Gewinner gekrönt: Kokosmilch-Variationen! Das Schöne ist, sie erfüllen alle oben genannten Kriterien und sehen dabei noch appetitlich aus. So spachtelten wir diverse Kostbarkeiten in unterschiedlichen Kompositionen, doch die Grundidee ist stets dieselbe: Frisches Gemüse aus dem Farbspektrum Grün und Orange, ein oranges Obst und nach Verlangen Reis und/oder Kartoffeln.

Beispiele für Gemüse aus dem Farbspektrum Grün

  • Zucchini
  • Bohnen
  • Tomatillo (besonders empfehlenswert, schmeckt leicht zitronig)
  • Jalapeño
  • Broccoli

Beispiele für Gemüse aus dem Farbspektrum Orange

  • Tomate
  • Möhre
  • Ingwer
  • Rote Linsen
  • Kartoffel
  • Süßkartoffel
  • Zwiebel (auch gerne rote Zwiebeln)

Fruchtiges

  • Mango
  • Pfirsich

Geschmack

  • Erdnussbutter!!
  • Kokosfett (nehmen wir statt Öl oder Butter)
  • Brühe oder Salz
  • Zitronenpfeffer
  • Kurkuma
  • Chipotle
  • Curry

Zubereitung in 15 bis 20 Minuten

  • Der Trick ist, mit wenig Wasser die Zwiebeln anzudünsten und wenn man Reis kochen möchte, den gleich mit. Das braucht nämlich seine Zeit bis alles gar ist.
  • Gewürfelte Kartoffeln hinzufügen, etwas garen lassen.
  • Restliches Gemüse in etwa gleichgroßen Stücken in den Topf geben.
  • Zum Finale Erdnusbutter, Kokosfett, Obstwürfel, Kokosmilch und Gewürze beimischen.
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Chef de Cuisine beim Komponieren

Der Clou ist, dass sich alle oben genannten Gemüse, außer den Tomaten und dem Obst, hervorragend im Koffer transportieren lassen, auch bei höheren Temperaturen. Die Menge der Zutaten wird durch das Fassungsvermögen des Topfes bestimmt. Letztendlich gilt es lediglich, eine farblich ausgewogene, optisch ansprechende Mischung herzustellen. Praktisch dabei ist, solange die Mischung gut aussieht, schmeckt sie auch. Also einfach munter kombinieren – alles kann, nichts muss!

Bon Appetit,

Felicitas


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Sellerie mit Erdnussbutter

Rezept: Ants in a boat oder Erdnussbutter trifft Sellerie

Alle meine Freunde – und ich meine wirklich alle – berichten von derselben Qual, die sie einst durchleben mussten, als ihre Mütter in einer, ich sag mal, Ökophase waren. Du kennst den Schrecken bestimmt auch: Sellerieschnitzel!

Seitdem ist der Genuss dieses Gemüses, unabhängig von Knollen- oder Staudenform, etwas überschattet. Suppen und Salate mit dieser Ingredienz werden zur Mutprobe.

Doch es gibt einen Weg, sich der Vergangenheit zu stellen und eine neue Ära einzuläuten ohne das Grünzeugs direkt zerkochen zu müssen, um es überhaupt in einen essbaren Zustand zu überführen. Der Schlüssel sind massig Erdnussbutter und bei Verlangen Rosinen (jaja, ich weiß, mag auch nicht jeder). Das Wunderzeug einfach großzügig auf die grünen Selleriestauden streichen, mit den getrockneten Weintrauben dekorieren und die Magie erleben.

Danke Elspeth, bei dir haben wir diese Komposition erlebt und unser Sellerieschnitzel-Trauma geheilt!

Felicitas


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Aktivierung des Nervus Vagus und Nervus Glossopharyngeus

Warum Liebe durch den Magen geht

Dieses Sprichwort ist ja allseits bekannt. Fragt sich nur, was es damit auf sich hat. Wir haben unlängst etwas Spannendes auf einem Seminar in Sedona herausgefunden, das Aufschluss zu diesem Rätsel geben könnte.

Unser Körper besteht aus zahlreichen Nerven. Ein besonders großer Hirnnerv ist der Vagusnerv. Er verfügt über Geschmacksfasern im hinteren Drittel der Zunge und auch über parasympathische Anteile, die zum Herzen führen. Salopp gesagt, sind Herz und Zunge über ihn aneinander geknüpft.

Ein anderer spannender Nerv ist der Glossopharyngeus, welcher Rachen und Gaumen sensibel versorgt und den Kontakt zwischen Gaumen und Hypothalamus herstellt.

Aktivierung des Nervus Vagus und Nervus Glossopharyngeus

Und nun wird es interessant: Wenn die Zunge genau an der Übergangsstelle zwischen hartem und weichem Gaumen entlangfährt, verbindet sie über die beiden beschriebenen Hirnnerven Herz, Zunge und Hypothalamus.

Wenn der Hypothalamusaktiviert wird, werden hier wiederum Glückshormone produziert. Dann gelangt das Gehirn in den entspannten Zustand der Alpha-Wellen und man erlebt das Gefühl von Freude.

Dass das Streichen der Zunge genau auf dem Punkt zwischen harten und weichem Gaumen zur Produktion von Alpha-Wellen und damit zu Glücksgefühlen führt, wurde übrigens mit einem MRT nachgewiesen.

Und jetzt kommen wir zur Verknüpfung von Biologie und Sprichwort: Wenn ich mir also etwas Schmackhaftes auf der Zunge zergehen lasse und dabei noch meinen Liebsten ansehe, entsteht ein wahrer Glückspunsch.

Das klopfende Herz ist durch den Vagusnerv mit der Zunge verbunden, durch die leckere Speise geraten die Geschmackssinne auf der Zunge zusätzlich in Wallung und die Zunge stellt durch die Kaubewegung den Kontakt zum Gaumen her und damit die Aktivierung des Hypothalamus in Hirn über den Glossopharyngeus.

Tadaa, und fertig ist die Alpha-Wellen-Produktion und die Brücke zur Liebe, die durch den Magen geht.

Viel Vergnügen beim Schnabulieren.

Felicitas


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Über Beruf und Berufung

Zur Freude und Erholung besuchen wir in Madison Thomas, Andreas‘ Freund aus Schulzeiten, mit dessen Familie. Es ist ein bisschen skurril, die Heimat in der Fremde anzutreffen und gleichwohl ist es sehr schön.

Thomas ist Physiker und erforscht Teilchen in der kosmischen Strahlung mit ziemlich krassen Teleskopen. pSCT ist das eine Teleskop, was in Arizona gebaut wird. Damit sucht er nach hochenergetischer Gamma-Strahlung. Das andere heißt ARA und ist ein Teleskop am Südpol. Damit möchte er hochenergetischen Neutrinos finden. (Jetzt muss ich wohl zugeben, dass mir Thomas das so gemailt hat. Ich hab mir nur gemerkt, dass er blaue Blitze erforscht und ins Packeis in der Antarktis  guckt…. Sieh dir lieber die Seiten für genaue Details an.)

Auf mich wirkt er insgesamt so, als hätte er seine Berufung gefunden. Mal ehrlich, warum wollte man denn sonst versuchen, blaue Blitze zu fotografieren, die sonst nicht ohne weiteres sichtbar sind, und Monate lang am Südpol in Eiseskälte und Dunkelheit mit nur Pinguinen als Gesellschaft verbringen? Das war der erste Impuls in Madison zum Thema Beruf und Berufung.

Der zweite folgt bei Elspeth und Bruce, den Nachbarn von Thomas. Hier verbringen wir nämlich zwei volle Wochen, da Andreas einen Fotokurs besuchen will, Thomas und dessen Familie aber in den Urlaub fährt und deren Vermieterin keine Fremden im Haus haben will.
DSCF2632_1024Diese Konstellation stellt sich wahrlich als glückliche Fügung heraus. Das Motorrad kann hier von seinem Wasserschaden repariert werden und wir kommen in den Genuss von Elspeths Kochkunst. In ihrem Berufsleben war sie nämlich professionelle Köchin und hat eine hungrige Meute in einer Studentenverbindung für gut 20 Jahre durchgängig verpflegt.

Zwei Wochen lang bekochen wir uns nun allabendlich gegenseitig – selbstverständlich DSCF2766_1024stets mit mindestens drei Gängen – und philosophieren beim Dinner im Garten. Mal eben so kredenzt Elspeth Artischocken in Zitronenbutter, Lammrippchen vom Grill, krosse Kartoffeln aus dem eigenen Garten, Schweinebraten mit Juice oder selbstgebackenes Sauerteigbrot und Müsliecken zum Frühstück.

Tagtäglich steht sie in der Küche und komponiert köstliche Menüs mit Leidenschaft, Freude und Liebe. Dazu serviert sie in goldenen Tassen Espresso. Ich fühle mich wie im kulinarischen Himmel. Das ist der Impuls Nummer zwei zum Thema Berufung. Die Fragen drängen sich förmlich auf:

Was habe ich für Fähigkeiten?
Was mache ich gerne?
Und wie gestalte ich daraus einen Beruf, der Berufung zugleich ist? Also etwas, dass nicht nur mir, sondern auch anderen zugute kommt? Etwas, dass die Welt ein bisschen freudvoller, schöner und besser macht?

Wie oft quält man sich durch den Arbeitsalltag, steuert konstant auf den Feierabend und das Wochenende zu, nur um sich von der Woche erholen zu können. Doch von Weiterentwicklung oder Mehrwert für den nächsten ist hier selten die Rede. Kann das schon alles gewesen sein? Arbeit, Fernsehen, Schlafengehen. Und morgen wieder dasselbe?

Nein, nicht auf Dauer. Zwischenzeitlich ist das völlig in Ordnung, um Rechnungen zu begleichen oder sein Butterbrot zu finanzieren. Doch gleichwohl bin ich mir sicher, dass wir Menschen nicht auf der Erde sind, um nur herumzudümpeln, um irgendetwas zu tun.

Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass wir hier sind, weil es einen Sinn gibt und jeder die Aufgabe hat, diesen für sich herauszufinden und nach dessen Erfüllung zu streben. Im Idealfall treffen hier Beruf und Berufung aufeinander.

Felicitas


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