Für unsere Reise hat uns Conti mit zwei Sätzen TKC70 Enduroreifen ausgestattet. Es ist zwar schon ein paar Tage her, dass wir die ersten 2000 km bis Quebec vollgemacht haben, um so dringender wird es, endlich über unseren Eindruck dieser Reifen zu schreiben.
Straße
Die TKC70 harmonieren sehr gut mit der V-Strom. Sie liegen neutral in der Kurve und geben ein angenehm sattes Gefühl bei Schräglage, sodass sie schnell Vertrauen aufbauen. Der Geradeauslaufen ist auch bei 130 km/h mit Koffern und Reisegepäck ohne Pendelneigung. Bei 70 km/h ist vom Vorderreifen ein markantes, grobstoliges Laufgeräusch zu vernehmen, das bei höheren Geschwindigkeiten in den übrigen Fahrgeräuschen untergeht. Der Hinterreifen ist mit seiner durchgängigen Profilierung im Mittenbereich unauffällig leise.
Die Regenperformance ist ebenfalls für unsere Zwecke sehr gut. Wir sind bis heute etwa 1000 km bei milden Temperaturen im Dauerregrn gefahren und hatten Mühe, in den ABS Regelbereich zu bremsen.
Wie sich die Reifen im Grenzbereich verhalten, können wir nicht bewerten, da wir mit unseren Reisedampfern doch eher auf der konservativen Linie unterwegs sind.
Off-road
Die TKC70 haben für Enduroreifen relativ wenig Negativ-Profilanteil, vergleicht man sie zum Beispiel mit einem Heidenau Scout. Dafür haben sie eine relativ weiche Gummimischung, die sich auf losem Untergrund mit Steinen und Split verzahnt. Das Ergebnis ist auch ohne große Stollen ein überraschend stabiler Kontakt abseits befestigter Straßen. Wie bei der Regenperformance scheint auch im Off-road-Bereich weniger das Profil als mehr die Gummimischung über die Höhe der Mundwinkel zu entscheiden. Auf Pisten, wo wir in Norwegen mit den Anakee II wie auf Erbsen gefahren sind, brettern wir nun die Landschaft genießend entlang.
Reisetauglichkeit
Neben all den Vorzügen gibt es aber meistens auch eine Kehrseite der Medallie.
Die Vorteile der relativ weichen Gummimischung führen mit Reisegepäck und sommerlich erhitzten Straßen selbst bei einem Luftdruck von 2.9 bar am Hinterreifen zu hohen Walgtemperaturen. Während der Vorderreifen nach 2000 km einen guten Eindruck macht, sieht man dem Hinterreifen trotz durchgehendem Profilsteg die Strapazen schon an.
Auch wird das Fahrgefühl bei großer Hitze etwas teigig.
Fazit
Der TKC70 gefällt uns auf der V-Strom von allen bisher getesteten Reifen durch Handling, Regen- und Off-road-Performance am besten. Wir sind gespannt, wie sich die Reifen weiter schlagen werden. Spaß machen sie auf jeden Fall und ein sicheres Gefühl vermitteln sie auch. Hoffentlich ist der Hinterreifen nicht zu schnell fällig.
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