Abgebrochene Fußraste reparieren – Teil 2

Vor einigen Monaten ist mir bei der Bezwingung des Vulkans Telica in Nicaragua bei einem Sturz meine rechte Fußraste abgebrochen. Da wir uns zu diesem Zeitpunkt in der absoluten Pampa befanden, hatte ich die Fußraste kurzerhand mit Knetmetall wieder angeklebt. Was eigentlich nur als Notbehelf gedacht war, hielt dann doch erstaunlich lange: nämlich fast 4.000 km über Stock und Stein von Nicargua bis Peru.

Aber die Klebung hielt leider doch nicht ewig, möglicher Weise hat ihr die Regenzeit auf dem südamerikanischen Kontinent den Rest gegeben. Jedenfalls brach die Fußraste in den peruanischen Anden kurz vor Trujillo in einem Schlagloch Modell Bombenkrater ein zweites Mal. Zeit also, diesmal eine der unzähligen Schrauber-Werkstätten aufzusuchen, die man hier in mittelgroßen Städten zu dutzenden findet.

DL650, Fußraste SW-Motech, improvisieren, Motorradweltreise, Peru, reparieren, Sena 10c, Shoei, Stadler, TKC70, Touratech, V-Strom_DSCF0368_1180

Weltenstromer zu Gast bei einer der unzähligen peruanischen Schrauber-Werkstätten.

Der Südamerikaner an sich fährt ja hauptsächlich chinesische Mopeds. Und da diese neben ihrem unschlagbaren Preis auch für ihre herausstechende Qualität bekannt sind, versteht man sich auf Reparieren und Improvisieren im ganz großen Stil.

Geht nicht, gibt’s nicht.

So muss ich auch nur zehn Minuten in Trujillo suchen, bis ich in einer vertrauenseinflößenden Hinterecke eine eben solche Werkstatt aufgetrieben habe – bzw. wurde ich dort von einem fachkundigen Einheimischen hingeführt. Gefunden hätte ich die nie.

Im Gegensatz zu amerikanischen und europäischen Werkstätten wird hier in Peru Service groß und Preis kleingeschrieben. Die anstehenden Reparaturen sollen umgerechnet knapp drei Euro kosten, neben der Fußraste muss auch mein Handprotektor geflickt werden. Der „Taller“ lässt sogleich alles stehen und liegen, seine anderen Kunden umringen meine Maschine. Die gebrochene Fußraste hat er schnell freihändig durchgebohrt und mit einer Schraube aus einer verrosteten Blechdose wieder zusammengeschraubt. Da sie aber mit überstehendem Schraubenkopf natürlich nicht an mein Moped passt, wird dort noch eben großzügig mit der Flex eine entsprechende Aussparung an meine arme V-Strom gefeilt, dass es mir Angst und Bange wird. Listo!

Auch die Reparatur des Handprotektors ist in fünf Minuten erledigt. Irgendwo auf dem Boden liegt ein Stück Blech, irgendwo hinter Krempel steht eine riesige Schlagschere. In das zurecht geschnittene Blechstück werden noch zwei Löcher gebohrt, das ganze wird dann an meinen Handprotektor genietet und mit einer weiteren Schraube aus der rostigen Blechdose alles bombenfest an den Lenker geschraubt. Listo! Noch was? Nee, gracias, das wärs.

Nebenan noch schnell mit dem Hochdruckreiniger Sand und Staub der letzten Woche vom Moped gewaschen und an der Tienda an der Ecke für zwanzig Cent neue chinesische Blinkerbirnen erstanden. Irgendwie stimmt aber ihr Widerstand nicht ganz, sodass meine Blinker jetzt superschnell blinken. Aber sie blinken. Was will man mehr? Sagt auch die Verkäuferin.

Na dann, ab zum Zeltplatz!

Andreas


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Mit dem Motorrad auf den Vulkan Telica

Die Vulkane in Zentral-Amerika haben es uns angetan. Nach dem wir schon den Atitlán in Guatemala bestaunt und den San Cristóbal in Nicaragua erklommen haben, steht Telica als nächstes auf unserer Liste. Hier soll man sogar mit etwas Glück Lava sehen können.

Telica ist ein recht aktiver Vulkan und wegen seiner mühseligen Anreise gleichzeitig touristisch nicht überlaufen. Ganz im Sinne des deutschen Sicherheitsempfindens kann man auch diesen Krater besteigen, sich oben auf allen Vieren über die vertrauenseinflößende Kante beugen und seine Lungen mit den nach einer antiken Heilquelle duftenden und mindestens ebenso gesunden Gasen und Dämpfen füllen. Mit  etwas Glück soll man sogar zwischen den Schwaden glühende Lava erspähen können. Außerdem soll es eine tolle Aussicht auf die umliegende Vulkanlandschaft inklusive San Cristóbal im Sonnenuntergang geben. Damit aber noch nicht genug: Für den letzten Adrenalin-Kick schnürt eine Übernachtung im Zelt am Krater noch einen Sonnenaufgang auf das Paket. Wer kann da noch widerstehen? Klingt nach einem Highlight unserer Reise!

Anreise zum Vulcan Telica

Diverse organisierte Touren karren den gut situierten Backpacker von Welt im Allradfahrzeug oder per zwei Tage Hike in den Park. Als eingefleischte Motorrad-Weltreisende wollen wir aber natürlich das ganz große Abenteuer (und uns die Kohle sparen) und planen unsere Anreise mit den Mopeten. Schließlich wollen wir (ich) den wahren offroad-Fähigkeiten unserer V-Stroms auf den Zahn fühlen!

Es braucht dann allerdings doch zwei Anläufe, um das Projekt erfolgreich in die Tat umzusetzen. Unsere erste Anreise auf unseren beiden Motorrädern müssen wir leider schon nach zwei Kilometern abbrechen, weil die Sandpiste ab Las Mercedes für unsere vollbepackten Schiffe auch mit abgelassenem Reifenluftdruck nicht fahrbar ist. Enttäuscht müssen umdisponieren.

Wir fahren in das benachbarte Léon und kehren die Nacht im Blue Hat Hostel ein. Diese Expedition braucht offensichtlich eine ernstere Vorbereitung, da sie mit Abstand die schwierigste Etappe unserer bisherigen Weltumrundung darstellt. Wir beschließen, mit nur einem Motorrad zu fahren und Gepäck im Hostel zwischenzulagern. Werkzeug, Ersatzteile, Campingausrüstung und acht Liter Wasser müssen aber trotzdem mit. Wir können hoffentlich Kraft sparen, weil wir zu zweit nur eine Maschine durch die schwierigen Passagen baggern müssen. Auch die Route arbeiten wir detailliert aus, um alles zeitlich zu schaffen. Die Touri-Jeeps fahren um zwei Uhr los, also starten wir um elf. Das sollte uns hoffentlich genug Reserve geben.

Zweiter Anlauf zum Krater

Am nächsten Tag steht meine V-Strom abfahrbereit vor dem Hostel, während Felicitas ihr Töff auf einem Parqueo zur Bewachung abgibt. Vorsorglich erhöhe ich die Federvorspannung an meinem Touratech-Fahrwerk. Mit der geringen Bodenfreiheit der V-Strom werden wir jeden Millimeter zwischen Geröll und Unterfahrschutz brauchen.

DL650, Gepäck, Nicaragua, TKC70, Touratech, V-Strom, Vulkan Telica_DSCF9055_1180

Fertig gepackt steht meine V-Strom vor dem Hostel, bereit, Vulkan Telica zu bezwingen!

Dann geht es los. Wieder in Las Mercedes lassen wir den Reifenluftdruck aus unseren TKC70 ab. Vorne 1,4 bar, hinten 1,6 bar. Ich bin immer wieder fasziniert, dass diese kleine Maßnahme darüber entscheidet, ob man über Sand fahren kann oder sich hoffnungslos eingräbt. Die ersten zwei Kilometer kennen wir ja bereits, ein gewisser Lerneffekt hat sich auch schon eingestellt. Gutmütig und stoisch arbeitet sich die DL650 mit zwei Personen und Gepäck durch wechselnde Böden zwischen Sand und Geröll. Doch dann kommt eine Passage mit sehr tiefem Sand. Ich fahre sie zu schnell an, das Vorderrad schwimmt zur Seite weg und wir stürzen in Zeitlupe. Nix passiert, ist ja alles puderweich hier. Als sich die Staubwolke legt, halten zwei Locals auf ihrem Moped und helfen uns auf. Kein Wunder, dass hier alle höchstens auf 150 kg und 200 ccm³ unterwegs sind. Mit einer großen Reisenduro sind diese Straßen bei über dreißig Grad das reinste Fatburn-Workout. Anschieben müssen sie dann aber auch noch. Stehenbleiben auf Sand ist einfach nicht gut. Ist wie Skifahren im Tiefschnee, wenn es nicht runter geht…

Reserva Natural Complejo Volcánico Telica Rota

Nach einer Stunde erreichen wir schwitzend Cristo Rey. Seit einer ganzen Weile begegnen uns nur noch Menschen entweder zu Fuß oder zu Pferd. Es leuchtet uns absolut ein, dass kein Fahrzeug der Welt an die Agilität der zahmen Vierbeiner herankommt, die trittsicher Wasserkanister, Maissäcke und alles mögliche andere durch die Wildnis tragen.

Hier in Cristo Rey geht es rechts ab in den Vulkan Park. Es gibt sogar ein offizielles Schild vom Tourismusverein. Wahrscheinlich, damit die verrückten Reisenden wenigstens nur auf dieser Strecke stecken bleiben und nicht die anderen Pfade mit liegengebliebenen Fahrzeugen verstopfen. Ab hier geht es richtig ans Eingemachte. War die Fahrt bis hierher einfach nur anstrengend, geht es ab jetzt auch richtig technisch zur Sache. Die neuen Etappengegner heißen Steigung (wir wollen ja auf den Vulkan RAUF) und Lavabrocken. Ich muss jetzt im Stehen fahren, anders komme ich nicht durch den Parkour gezirkelt. Definitiv eine Strecke für ausgewachsene Geländefahrzeuge – oder Pferde. Ein Glück durften wir vor ein paar Monaten mit dem Motocross-Champion Nicolás España in Mexiko auf seiner Hausstrecke trainieren. Die gelernten Skills sind hier Gold wert.

Der Anstieg zieht sich schier endlos. Auch wenn die ganze Offroad-Etappe nur knapp zwanzig Kilometer bis zum Basiscamp ist, sind wir schon zwei Stunden unterwegs. Immer wieder setzen wir knirschend mit dem Unterfahrschutz auf. Wenn Suzuki doch endlich mal den Auspuff verlegen würde. Aber auch in der vierten V-Strom-Generation verläuft das Geröhre unter dem Motor lang und kostet mindestens fünf Zentimeter Geländetauglichkeit.

Langsam aber sicher verlassen mich Konzentration und Kraft. In einem schwierigen Hang stürzen wir erneut, weil mir die Traktion am Hinterrad auf losem Geröll verloren geht. Unser Schwung reicht nicht, um über den rutschigen Bereich hinwegzukommen und gehalten kriege ich die V-Strom auf dem unebenen Untergrund auch nicht mehr. Wieder nichts passiert, aber es ist so steil hier, dass wir das Motorrad zu zweit ohne Weiteres nicht mehr gegen den Hang aufrichten können. Fluchend müssen wir das Gepäck abladen, dann geht es. Felicitas gibt Anschiebehilfe und ich fahre den restlichen Hang mit keilendem Heck alleine nach oben. Jetzt ist definitiv Zeit für eine Pause – es gibt Wasser und Kuchen von einem französischen Bäcker aus Léon.

Andreas, DL650, Gelände, Gepäck, offroad, Sturz, V-Strom_DSCF9059_1180.jpg

In einer steilen Passage stürzen wir erneut als das Hinterrad auf losem Untergrund wegrutscht.

Etappe zum Parkplatz

Wieder bei Kräften satteln wir auf und gehen das letzte Stück bis zum „Parkplatz“ an. Man kann sich kaum vorstellen, dass am Ende dieser „Straße“ ein „Parkplatz“ sein soll, doch so ist es. Der örtliche Tourismusverein steht offenbar im engen internationalen Austausch und hat aus sicherer Quelle in Erfahrung gebracht, dass ein Tourist der nördlichen Hemisphäre einen Parkplatz vor einer Sehenswürdigkeit erwartet. Zehn mal zehn Meter sind von Lavabrocken freigeräumt, es gibt ein Plumpsklo und einen einheimischen Ranger, der im Schatten eines Wellblechunterstands sitzt. Sein Pferd knabbert in der Mittagsglut an der spärlichen Vegetation. Wir stellen das Motorrad ab und reißen uns die durchgeschwitzte Schutzkleidung vom Laib.

Und dann stehen wir vor ihm: Vulkan Telica! Seine gedrungene Erscheinung sieht von hier aus wie ein intergalaktischer Maulwurfshügel. An seiner Aktivität besteht offensichtlich kein Zweifel. Aus dem Sand quellen schweflige Dämpfe wie aus einem Druckkessel. Der Geruch lässt allerdings an den Absichten des Kochs zweifeln. Wenn dieses Gericht mal serviert wird, wird heiß gegessen. Wir setzen uns in den Schatten eines Baumes und begutachten aus sicherer Entfernung das Naturschauspiel. Viel Zeit zum Staunen haben wir allerdings nicht, denn gleich rollen schon die Touri-Jeeps an. Wir müssen noch ein Stückchen weiter zum Grundstück eines Vulkanforschers, wo wir unser Nachtlager aufschlagen werden.

Letzte Auffahrt

Ab jetzt fahre ich alleine, Felicitas läuft das letzte Stück. Technisch sauber fahre ich nicht mehr, dafür ist meine Konzentration zu erschöpft. Mit Körperkraft wuchte ich die V-Strom durch die Kurven und die Hänge hinauf. Wieder stürze ich in einem steilen und gerölligen Abschnitt. In mir existiert nur noch ein einziger Gedanke – irgendwie ankommen, ich schaffe das. Ich bin der erste V-Strom-Fahrer, der den Telica bezwingt (unrecherchierte Behauptung, freue mich auf Zuschriften). In mir werden ungeahnte Kräfte frei. Alleine stemme ich mein vollbepacktes Motorrad wieder in die Senkrechte – und fluche. Beim Sturz ist meine Maschine ein Stück den Hang hinabgerutscht. Dabei ist meine rechte Fußraste abgebrochen. Scheiße! Egal, muss ich halt sitzend und einbeinig bis zum Basislager kommen. Fußbremse geht noch. So fräse ich mich mit heulendem Motor, glühender Kupplung, rutschendem Vorderreifen und durchdrehendem Hinterrad den letzten Kilometer zum Ziel – geschafft!

Felicitas kommt fast zeitgleich mit mir an. Der Vulkanforscher empfängt uns zwischen seinen Hühnern und Hunden und zeigt uns, wo wir übernachten können. Alles sicher heute, die gemessenen Temperaturen liegen absolut im Normbereich. Jetzt heißt es erstmal: Raus aus der Mopedmontur, rein in die Wanderschuhe und auf zum Gipfel! In einer Stunde geht die Sonne unter.

Sonnenuntergang auf dem Vulcan Telica

Zum Glück ist der Trail im Vergleich zur zwölfstündigen Besteigung von San Cristóbal ein Spaziergang. Und dann stehen wir auf dem Kraterrand und spähen in die Tiefe. Ein steifer Wind pfeift uns um die Ohren, die Gase brennen in den Lungen. Lava gibt es heute wohl nicht zu sehen, dafür sind die Schwaden zu dicht. Aber schon ein irres Gefühl, so unmittelbar auf einem aktiven Vulkan zu stehen. Der Sand ist ganz warm und in der Tiefe gibt es absonderliche Geräusche. Hustend treten wir zurück und wandern noch ein Stück um den Schlund herum, um den Sonnenuntergang und San Cristóbal zu bestaunen. Die Backpacker-Flotte ist auch eingelaufen und hat sich mit Selfi-Sticks bewaffnet am Westhang aufgereiht. Der Wind ist so stark, dass man kaum stehen kann und peitscht Vulkansand in unsere Augen. Eine Bö erfasst meine Kamera und sie stürzt samt Tripod auf die Felsen. Glück im Unglück hatte ich einen Filter auf dem Objektiv – der ist allerdings komplett hinüber. Aber wenigstens ist der Kamera nix passiert.

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Von Telica aus hat man eine epische Aussicht im Sonnenuntergang auf San Cristóbal.

Erschöpft treten wir den Rückweg zum Basecamp an. Uns steht eine kurze Nacht bevor, morgen früh wollen wir um vier noch einmal zum Kraterrand klettern, in der Hoffnung, in der mondlosen Finsternis der Nacht einen Blick auf die rote Glut erhaschen zu können. Um die abgebrochene Fußraste zu reparieren bin ich heute zu müde. Aber ich bin zuversichtlich, dass mir nach einer Mütze Schlaf schon etwas einfallen wird. Ich arbeite schließlich in der Vorentwicklung, da gibt es immer eine Lösung. Felicitas kocht ein deliziöses Abendessen auf unserem Campingkocher. Dann fallen wir in unsere Schlafsäcke.

Telica im Sternenlicht

Um 3:45 Uhr klingelt der Wecker. Was für eine Uhrzeit. Kommt uns nach dem Start um 2:45 Uhr zum San Cristóbal vor ein paar Tagen aber richtig erholsam vor. Eine sternenklare Nacht erwartet uns. Der Wind hat sich etwas gelegt und wir stapfen zum zweiten Mal den Pfad zum Kraterrand empor. Gestern haben wir uns alles genau eingeprägt, damit wir uns in der Finsternis nicht verlaufen. Telica schmaucht unverändert vor sich hin – und wieder können wir in der Tiefe nichts erkennen. Ich stelle die Kamera auf den Tripod und mache eine Langzeitbelichtung. Wenn dort unten irgendetwas glüht, wird die Kamera es aufnehmen. Und siehe da: Nur weil man etwas mit bloßem Auge nicht sieht heißt es nicht, dass es nicht existiert! Dieses Foto war die Strapazen wert und wird uns immer an ein hartes Abenteuer erinnern.

Krater, Lava, Nacht, Nicaragua, Starlight, Vulkan Telica_DSCF9134_1180.jpg

Telicas Lava im Sternenlicht

Der Sonnenaufgang ist dagegen schon eher Kür. Ungeduldig scharre ich mit den Füßen. Ich habe ausgeknobelt, wie ich meine Fußraste reparieren kann. Zum Glück haben wir bei der Gepäckauswahl nicht auf Werkzeug und Bastelkram verzichtet. Eine Stunde später ist mit Gefeile, Geschraube und dank der Kraft von Knetmetall – extra stark (lieber unbekannter Erfinder, ich preise dich) die Fußauflage wieder hergestellt.

Die Abfahrt hat sie tatsächlich auch gehalten. Mal sehen, wie viele Länder sie noch übersteht…

Andreas

GPS Track – How to drive Volcano Telica on a Motorcycle

[googlemaps https://www.google.com/maps/d/u/0/embed?mid=11OaOI8w-WEybSvS0Qea2CpuKYfRTnlsD&w=640&h=480]


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So navigieren wir auf unserer Weltreise

Eine gute Navigation ist auf einer Reise bzw. einem Roadtrip essenziell um Zeit, Sprit und vor allem Nerven zu sparen.

Papierkarte, Handy und GPS bzw. Navi haben alle ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Papier ist schwer, Handy braucht Netzempfang und die GPS-Karten sind nicht immer vollständig und unübersichtlich für größere Planung.

Es macht also Sinn, verschiedene Navigationsformen zu beherrschen und verschiedene Systeme zu kombinieren.

Navi_DSCF4928_1024Auf unserer Motorradweltreise verwenden wir ein Garmin Zumo 350 Motorradnavi für die tägliche Routenführung. Es ist nicht mehr das jüngste, verrichtet aber seit vielen Jahren zuverlässige Dienste.

Motorradnavis sind besonders robust gebaut um den ständigen Vibrationen, Staub, Wind und Wetter zu trotzen.

Wir haben aus Zubehörteilen für beide Motorräder einen Navihalter mit Spannungsversorgung gebastelt, sodass das Navi mit einem Klick auf dem anderen Moped montiert werden kann.

Um alle Karten der Welt auf dem GPS mitnehmen zu können, haben wir den internen Speicher noch um eine Micro-SD-Karte erweitert.

Kostenlose GPS Karten

Open Street MapAls GPS-Karten verwenden wir die kostenlosen Karten von openstreetmap.org für unsere Weltreise. Diese Karten verfügen über eine große Sammlung an POIs (Points of Interest) wie Tankstellen, Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten.

OSM ist für eine Weltreise genau genug, kommt allerdings nicht an die Qualität der originalen Garmin Karten heran. Wir empfehlen daher die Kombination mit Google-Maps und Papierkarte.

Spurassistenz und Adress-Suche sind nicht die Kernkompetenz von OSM. Komplizierte amerikanische Autobahnkreuze blind nach Navi zu fahren ist unserer Erfahrung nach keine gute Idee. Das Navi gibt aber die Abfahrtsnummer an, sodass wir mit Blick auf die Straßenschilder (meistens) doch schleifenfrei ankommen.

OSM Karte zusammenstellen und herunterladen

Für die Verwendung im Garmin GPS kann man die OSM Karten am einfachsten auf garmin.openstreetmap.nl zusammenstellen. Per E-Mail erhält man nach ein paar Tagen einen Download-Link vom Rechenzentrum mit einem Installer.

Track Recording

Weltreise

Das Zumo verfügt über die Möglichket der Streckenaufzeichnung. Die GPX-Dateien können wir dann mit ein paar Klicks in unsere interaktive Google Maps Karte hochladen.

Eine gute Anleitung, wie du deine Navidaten in eine Googlekarte exportieren kannst, haben wir bei bikesisters.net gefunden.

iPad mini mit Google Maps Offlinekarten

Google MapsFür uns ist die ideale Ergänzung zum GPS ist ein iPad mini mit Offlinekarten von Google Maps. Es hat die optimale Größe für das Kartenfach vom Tankrucksack.

Hier lassen sich auch ohne Netz- und WLAN-Empfang Adressen genau finden. Die Offlinekarte verfügt über alle Einträge der online Google-Karte und lässt sich auch ohne Internet durchsuchen.

War unser Wunschziel nicht in der Navikarte zu finden, übertragen wir die genaue Adresse aus Google-Maps händisch in das GPS für die Navigation auf dem Motorrad.

Papierkarten & Kompass

Auch im digitalen Zeitalter verwenden wir immer noch die guten alten Papierkarten von ADAC & Co. Mitglieder können die Toursets, Karten- und Reiseführer direkt kostenlos anfordern.

Für die USA haben wir von allen Staaten bei unserer Ankunft Karten vom AAA (amerikanischer ADAC) geschenkt bekommen (vielen Dank, Nancy!). Wir verwenden sie für die Grobplanung und als Backup zum GPS und iPad.

Auch sind sie super, um sich von den Einheimischen Tipps für Sehenswürdigkeiten und besonders schöne Motorradstrecken reinmalen zu lassen.

Diese Übersichtskarten sind für unsere Zwecke völlig ausreichend, weil wir die Detailplanung und die Streckenführung eh digital bewerkstelligen. Geld für einen Straßenatlas oder bessere und genauere Karten haben wir auf unserer Reise bisher nicht ausgegeben.

Außerdem haben wir einen Lenkerkompass geschenkt bekommen (Danke, Odi!), der im Notfall zur Richtungskorrektur verwendet werden kann. Dazu sollte man ihn allerdings vom Lenker in die Hand nehmen, Norden zeigt sonst nämlich immer auf die Eisenteile im Cockpit.

Andreas


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MacGyver!

Das waren noch Zeiten! Als knallharte Typen mit Fokuhila unsere Idole waren, war die Welt irgendwie einfacher. Es gab die Guten, es gab die Bösen, eine gepflegte Schlägerei, das ein oder andere flog in die Luft und tadaa: Das Gute gewinnt am Ende.

Heute möchte ich neben der klaren Wertevermittlung auch noch den pädagogischen Tiefgang einer gewissen Serie aus den neunzigern preisen, denn was MacGyver & Co damals schon vermittelten, ist ein Grundwert unserer Reise geworden: Es geht immer gut aus – man braucht nur einen Kugelschreiber, Kaugummi und WD40.

(Für alle, die nicht wissen, was WD40 ist – es handelt sich dabei um ein Universal-Sprühöl, sozusagen das Antibiotikum des Ingenieurs. Wenn irgendwas nicht geht, erstmal WD40 drauf und wirken lassen. Wenn das Problem nach 10 Tagen nicht weg ist, auseinanderschrauben.)

In unserer Folge heute: Felicitas‘ Mopete springt nicht mehr an und jetzt kommt das Allerschlimmste daran: das Licht geht auch nicht! Klarer Fall für den Ingenieur, die Schöne muss gerettet werden.

Kritischer Kennerblick, dann die messerscharfe Diagnose. Der Starterknopf hat in den letzten Wochen zu viel Staub abbekommen. Und jetzt, wie aus dem nichts, zieht er eine Flasche WD40 aus seinem Koffer! In der Traveledition, 25 ml, gibt’s im Baumarkt! Awesome. Ein gezielter Sprühstoß nebelt neben dem Schalter auch das Cockpit ein, man kann ja nie so genau wissen, wo sich der Feind gerade versteckt.

Und dann die lässige Pause, man muss den Moment einfach wirken lassen und genießen. Ein Kaugummi ist die perfekte Requisite an dieser Stelle.

Jetzt der entscheidende Moment: Hat das Wundermittel, natürlich fachmännisch angewandt, ein weiteres Mal zum Sieg des Lichts über das Dunkel verholfen?

Der Daumen nähert sich dem Startschalter.

Klick.

Nichts passiert.

Scheiße.

Das im Mittelteil aber auch immer alles schiefgehen muss! Werkzeug ausgepackt, Lenkerarmatur auseinandergeschraubt, Schalter heraussiziert und auseinandergenommen. Scheinbar sind die Kontakte verschlissen. Eine Siegesmine umspielt MacGuyvers Mundwinkel, als er mit einem Schraubenzieher behutsam die Kontakte nachbiegt. Doch er hat seine Rechnung ohne seinen ärgsten Widersacher gemacht.

Als der Kontakt schon fast wieder in die perfekte Position gebogen ist, fliegt – auf einmal! (Zeitlupeneinstellung) – die kleine Sprungfeder aus dem Schalter!!! Neeeeiiiiinnn!! Wie soll er denn jetzt noch den Schalter reparieren?? Sie werden hier nie wieder wegkommen und sie werden alle sterben!!

Ach ne, doch nicht. Felicitas hat einen Kugelschreiber in ihrer Handtasche, ein Werbegeschenk von einer Fortbildung. Kann man ja mal mit auf Weltreise nehmen, kann man ja bestimmt für irgendwas brauchen, kann man ja vorher nicht wissen. Ne?

MacGuyver weiß, wofür man EINEN KUGELSCHREIBER AUF EINER WELTREISE BRAUCHT! Richtig, da ist ja eine Feder drin! Also aufschrauben, Feder auf die richtige Länge abschneiden, in den mittlerweile fertig gebogenen Schalter reintüddeln, alles schön zusammenschrauben (damit es auch bloß nicht wieder auseinanderfliegt!) und dann Showdown:

Abermals nähert sich der ölgetränkte, schwitzende Daumen dem Starterknopf, legt sich testend darauf und spürt die Federung des Schalters. Nicht schlecht, für einen Kugelschreiber. Das könnte klappen! Und dann – durchdrücken.

Die V-Strom springt an, Licht geht auch wieder. Na also. Das wäre geschafft. Könnte jetzt mal ein kühles Bier konsumiert werden. Ach ne, bin ja Nicht-Alkoholiker. Kaugummis mag ich auch nicht. Aber einen Kugelschreiber habe ich jetzt immer in meinem Reparaturset. Versprochen.

Andreas


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Tankdeckeldichtung reparieren für 15€

Sieht die Tankdeckeldichtung spröde und porös aus bzw. hat sich bereits Rost am Einfüllstutzen gebildet, ist es höchste Zeit, die Dichtung zu reparieren.

Da eine originale Dichtung meistens jedoch nur als komplette Tankdeckelarmatur für ca. 200 € zu bekommen ist, habe ich eine günstige Reparaturmethode für unsere Suzukis gesucht.

Mit einem Klick auf die Bilder zeigen wir Schritt für Schritt, wie wir unsere zehn Jahre alten Tankdeckeldichtungen für 15 € wieder fit gemacht haben.

Wenn der Tank von selber voller wird, ist irgendwas verdammt fischig!

Was ein Wetter. Wir haben das auserwählte Glück, den verrengetsten Sommer in den USA und Kanada seit Jahren zu erleben. Während unsere Weltenstromer draußen im Regen stehen, genießen wir die Gastfreundschaft in behaglichen Heimen.

Eines schönen Morgens fahren wir wieder einmal los, nachdem wir längere Zeit nach Madison WI ausgewanderte Freunde besucht haben.

Eigentlich hätte ich stutzig werden sollen, als meine Tankanzeige bei Abfahrt „voll“ anzeigt, obwohl wir schon länger nicht mehr getankt haben. Naja, die spinnt schließlich auch mal, wenn die Möppis schief geparkt haben. Als zartbesaiteter Ingenieur übe ich mich seit einigen Wochen darin, nicht gleich den Motor auseinanderzuschrauben, wenn der Reifenluftdruck um 0,1 bar gefallen ist.

Zum Glück ist es zu unserer nächsten Unterkunft nicht weit, genau genommen fahren wir nur zwei Straßen weiter zu einem wunderbaren älteren Ehepaar. Da ich nächstes Wochenende noch einen Fotokurs in der Stadt machen möchte, haben sie sich bereit erklärt, uns eine Woche bei sich aufzunehmen.

Also Abfahrt. Meine V-Strom startet nach der regendurchweichten Pause unwillig. Ist wohl die Zündung nass geworden. Wir rangieren aus der Einfahrt und machen uns auf den Weg. Normalerweise gibt es nicht viel, was einer V-Strom die Laune am Lostraben vermiesen kann. Selbst bei übelstem Wetter und Eiseskälte läuft sie zu hause rund. Aber heute ist irgendwie der Wurm drin. Gasannehmen will sie jedenfalls auch nicht und die Beschleunigung gleicht eher einem Mittelklasse-Rollator mit Oma hintendran.

Die zwei Blocks ziehen sich wie Kaugummi. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich schon neue Zündkerzen und -leitungen verbauen.

Auf den letzten Meter stirbt der Vortrieb dann endgültig und mein Töff haucht die Seele aus. Ich rolle in die Einfahrt unserer neuen Herberge und komme genau vor der Tür von Bruce und Elspeth zum Stehen. Das nenne ich mal timing. Oder serendipity, wie man hier sagt.

Nach der Begrüßung ist erstmal Fehlersuche angesagt. Also die Sitzbank runter, alle Kontakte wackeln und mit dem Laptop per USB den Fehlerspeicher auslesen. Kein Fehler, ok. Nach etlichen vergeblichen Startversuchen schwächelt auch noch die Batterie.

Bruce organisiert ein Starterpack von einem Nachbarn für weitere Tests.

Im Internet lese ich mich durch diverse Foren und finde alle möglichen Ursachen, die zu den Symptomen meiner V-Strom passen könnten. Liest sich alles nicht gut, in den meisten Fällen ist was Ärgeres an der Elektrik hinüber. Weitere Tests bleiben allerdings ergebnislos, was auch positiv ausgelegt werden kann.

Schließlich finde ich einige Beiträge zum Thema schlechter Sprit, E10 und Wasser im Tank. Die Leidensgenossen klagen über schlechtes Startverhalten, dass der Motor beim Fahren ausgeht und sich das Moped wie ein trockengefahrener Saugvergaser verhält. Mh.

Weitere Einträge zu wässrigem Fusel nennen als Ursache eine Leckage im Tankdeckel. Mist, ich hab Rost am Tankdeckel, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Es leckt bei mir offenbar schon länger!

Also Benzinleitung abgeklemmt und ein Einmachglas voll Benzin abgepumpt, oder wie auch immer man das Zeug nennen soll, was da rauskommt. Also SO sollte Benzin auch nicht in den USA aussehen!

Bruce schleppt aus dem Keller eine seiner Bierbrau-Flaschen herbei und mit vereinten Kräften pumpen wir meinen Tank aus. Als er leer ist, spüle ich mit einem halben Reservekanister nach, bevor ich mit dem verbliebenen Nottropfen Benzinpumpe und -leitung befülle.

Und dann der große Augenblick: Mit Starterpack unterstützt orgle ich den Anlasser eine gefühle Ewigkeit, bis dann, auf einmal, der Motor anspringt, als sei nichts gewesen. Gott sei Dank! Und Gas nimmt er auch wieder an!

Jetzt muss ich mich nur noch um meinen undichten Tankdeckel kümmern!

Andreas


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Cruisy EVO ist da!

Ach, wäre das doch toll, wenn es auf den ewigen Weiten der amerikanischen Highways einen Tempomaten für Motorräder geben würde…

Moment, gibt es!

Vor Reiseantritt haben wir ausgiebig die Blogs von anderen Motorradreisenden studiert. So auch Time to Ride von Bea und Helle. Neben viel Fernweh haben wir auf ihrer Seite viele nützliche Tipps rund um das Weltumrunden auf zwei Rädern gefunden.

Nun sind die beiden von ihrem Ausritt zurück und haben mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung das Unternehmen Endurofication gegründet.

Und nun das Beste vorweg: Neben vielen anderen praktischen Sachen haben sie mit dem Cruisy EVO einen preiswerten und vor allem gut funktionierenden Motorradtempomaten entwickelt. Er wird einfach wie eine Wäscheklammer auf den Gasgriff geklemmt und bei der gewünschten Gasposition mit dem Zeigefinger gegen den Bremshebel gedreht. Fertig.

Gleichzeitig lässt sich der Gasgriff aber auch mit aktiviertem Cruisy drehen, was wir sehr angenehm finden.

Wegen Lieferengpässen haben wir unsere Cruisies leider nicht mehr vor Abfahrt in Empfang nehmen können. Auf etlichen Highway-Stunden haben wir sie uns schon sehnlichst herbeigewünscht.

Dank Familie und Freunden haben die Tempomaten schließlich doch den Weg zu uns in die Wildnis gefunden! Vielen Dank an alle!

Besonders freuen wir uns auch, dass uns Bea und Helle die Cruisies kostenlos zu Verfügung stellen. Mehr über unsere Sponsoren könnt ihr übrigens hier erfahren.

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Der Motorrad-Tempomat Cruisy EVO klemmt den Gasgriff wie eine Wäscheklammer fest und stützt sich am Bremshebel ab.

Andreas


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TKC70 erster Eindruck nach 2000 km on the road

Für unsere Reise hat uns Conti mit zwei Sätzen TKC70 Enduroreifen ausgestattet. Es ist zwar schon ein paar Tage her, dass wir die ersten 2000 km bis Quebec vollgemacht haben, um so dringender wird es, endlich über unseren Eindruck dieser Reifen zu schreiben.

Straße

Die TKC70 harmonieren sehr gut mit der V-Strom. Sie liegen neutral in der Kurve und geben ein angenehm sattes Gefühl bei Schräglage, sodass sie schnell Vertrauen aufbauen. Der Geradeauslaufen ist auch bei 130 km/h mit Koffern und Reisegepäck ohne Pendelneigung. Bei 70 km/h ist vom Vorderreifen ein markantes, grobstoliges Laufgeräusch zu vernehmen, das bei höheren Geschwindigkeiten in den übrigen Fahrgeräuschen untergeht. Der Hinterreifen ist mit seiner durchgängigen Profilierung im Mittenbereich unauffällig leise.

Die Regenperformance ist ebenfalls für unsere Zwecke sehr gut. Wir sind bis heute etwa 1000 km bei milden Temperaturen im Dauerregrn gefahren und hatten Mühe, in den ABS Regelbereich zu bremsen.

Wie sich die Reifen im Grenzbereich verhalten, können wir nicht bewerten, da wir mit unseren Reisedampfern doch eher auf der konservativen Linie unterwegs sind.

Off-road

Die TKC70 haben für Enduroreifen relativ wenig Negativ-Profilanteil, vergleicht man sie zum Beispiel mit einem Heidenau Scout. Dafür haben sie eine relativ weiche Gummimischung, die sich auf losem Untergrund mit Steinen und Split verzahnt. Das Ergebnis ist auch ohne große Stollen ein überraschend stabiler Kontakt abseits befestigter Straßen. Wie bei der Regenperformance scheint auch im Off-road-Bereich weniger das Profil als mehr die Gummimischung über die Höhe der Mundwinkel zu entscheiden. Auf Pisten, wo wir in Norwegen mit den Anakee II wie auf Erbsen gefahren sind, brettern wir nun die Landschaft genießend entlang.

Reisetauglichkeit

Neben all den Vorzügen gibt es aber meistens auch eine Kehrseite der Medallie.

Die Vorteile der relativ weichen Gummimischung führen mit Reisegepäck und sommerlich erhitzten Straßen selbst bei einem Luftdruck von 2.9 bar am Hinterreifen zu hohen Walgtemperaturen. Während der Vorderreifen nach 2000 km einen guten Eindruck macht, sieht man dem Hinterreifen trotz durchgehendem Profilsteg die Strapazen schon an.

Auch wird das Fahrgefühl bei großer Hitze etwas teigig.

Fazit

Der TKC70 gefällt uns auf der V-Strom von allen bisher getesteten Reifen durch Handling, Regen- und Off-road-Performance am besten. Wir sind gespannt, wie sich die Reifen weiter schlagen werden. Spaß machen sie auf jeden Fall und ein sicheres Gefühl vermitteln sie auch. Hoffentlich ist der Hinterreifen nicht zu schnell fällig.

Andreas


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