Vor einigen Monaten ist mir bei der Bezwingung des Vulkans Telica in Nicaragua bei einem Sturz meine rechte Fußraste abgebrochen. Da wir uns zu diesem Zeitpunkt in der absoluten Pampa befanden, hatte ich die Fußraste kurzerhand mit Knetmetall wieder angeklebt. Was eigentlich nur als Notbehelf gedacht war, hielt dann doch erstaunlich lange: nämlich fast 4.000 km über Stock und Stein von Nicargua bis Peru.
Aber die Klebung hielt leider doch nicht ewig, möglicher Weise hat ihr die Regenzeit auf dem südamerikanischen Kontinent den Rest gegeben. Jedenfalls brach die Fußraste in den peruanischen Anden kurz vor Trujillo in einem Schlagloch Modell Bombenkrater ein zweites Mal. Zeit also, diesmal eine der unzähligen Schrauber-Werkstätten aufzusuchen, die man hier in mittelgroßen Städten zu dutzenden findet.
Der Südamerikaner an sich fährt ja hauptsächlich chinesische Mopeds. Und da diese neben ihrem unschlagbaren Preis auch für ihre herausstechende Qualität bekannt sind, versteht man sich auf Reparieren und Improvisieren im ganz großen Stil.
Geht nicht, gibt’s nicht.
So muss ich auch nur zehn Minuten in Trujillo suchen, bis ich in einer vertrauenseinflößenden Hinterecke eine eben solche Werkstatt aufgetrieben habe – bzw. wurde ich dort von einem fachkundigen Einheimischen hingeführt. Gefunden hätte ich die nie.
Im Gegensatz zu amerikanischen und europäischen Werkstätten wird hier in Peru Service groß und Preis kleingeschrieben. Die anstehenden Reparaturen sollen umgerechnet knapp drei Euro kosten, neben der Fußraste muss auch mein Handprotektor geflickt werden. Der „Taller“ lässt sogleich alles stehen und liegen, seine anderen Kunden umringen meine Maschine. Die gebrochene Fußraste hat er schnell freihändig durchgebohrt und mit einer Schraube aus einer verrosteten Blechdose wieder zusammengeschraubt. Da sie aber mit überstehendem Schraubenkopf natürlich nicht an mein Moped passt, wird dort noch eben großzügig mit der Flex eine entsprechende Aussparung an meine arme V-Strom gefeilt, dass es mir Angst und Bange wird. Listo!
Auch die Reparatur des Handprotektors ist in fünf Minuten erledigt. Irgendwo auf dem Boden liegt ein Stück Blech, irgendwo hinter Krempel steht eine riesige Schlagschere. In das zurecht geschnittene Blechstück werden noch zwei Löcher gebohrt, das ganze wird dann an meinen Handprotektor genietet und mit einer weiteren Schraube aus der rostigen Blechdose alles bombenfest an den Lenker geschraubt. Listo! Noch was? Nee, gracias, das wärs.
Nebenan noch schnell mit dem Hochdruckreiniger Sand und Staub der letzten Woche vom Moped gewaschen und an der Tienda an der Ecke für zwanzig Cent neue chinesische Blinkerbirnen erstanden. Irgendwie stimmt aber ihr Widerstand nicht ganz, sodass meine Blinker jetzt superschnell blinken. Aber sie blinken. Was will man mehr? Sagt auch die Verkäuferin.
Na dann, ab zum Zeltplatz!
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In Peru gibt’s MacGyver auch! 🙂
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