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Anzüge & Regenbekleidung
Seit vielen Jahren fahren wir nun Motorrad und haben als Alltags- und Wind-und-Wetter-Fahrer nicht wirklich andere Ansprüche an unsere Schutzanzüge als bei unserer Weltreise.
Sicherheit
Wir fahren immer mit voller Schutzausrüstung. Wenn wir in Amerika auf Motorradfahrer ohne Helm im T-Shirt treffen, stößt das bei uns auch bei brütender Hitze auf totales Unverständnis.
Mir ist zweimal in meinem Motorradfahrerdasein beim Abbiegen ein Reifen weggerutscht. Einmal ein neuer Vorderreifen und einmal ein alter Hinterreifen im Regen. Beide Male war ich heilfroh, eine gute Kombi mit allen Protektoren zu tragen. Gerutscht bin ich auch bei lächerlicher Abbiegegeschwindigkeit eine gefühlte Ewigkeit ein paar Meter über Asphalt. Und wenn ich mir meine Kombi danach angesehen habe, weiß ich, dass ich das nicht ohne Schutz ausprobieren möchte. Auch nicht, wenn es warm ist.
Nicht bei allen Kombis standardmäßig sind Schulter, Rücken und Hüftprotektoren. Die Dinger kosten das Set eine Tankfüllung, dafür bleibt aber Schlüsselbein, Wirbelsäule und Oberschenkelhalsknochen an einem Stück, sofern man nicht unglücklicher Weise gerade irgendwo reingefahren ist. Es gibt Nachrüstprotektoren bei allen einschlägigen Motorradausrüstern. Wenn nicht sowieso standardmäßig dabei, empfehlen wir auf jeden Fall eine Vollausstattung mit Level II Protektoren. Im Selbstversuch getestet, die Dämpfung ist deutlich besser als bei billigeren Alternativen.
Regenschutz und Belüftung
Für uns im Alltag und auf Weltreise ein wichtiges Kriterium mit klarem Fazit für GoreTex.
Preiswerte Membranen & Regenanzug
Über die Jahre haben wir alle möglichen Kombis mit allen möglichen Hausmarken-Membranen verschlissen. Wirklich dicht waren sie auf Dauer nie. Die besten Ergebnisse hatten wir noch mit Sympatex. Auch die Flicklösung mit Überzieh-Gummianzug hat sich für lange Strecken für uns nicht wirklich durchgesetzt. Entweder waren die Dinger selbst nach einiger Zeit undicht (beliebt am Po…), oder man hat dermaßen darin geschwitzt, dass man dann eben deshalb nass war.
Atmungsaktivität und Belüftung
Neben der eigentlichen Dichtigkeit ist auch die Atmungsaktivität der Membran bei wärmeren Temperaturen ein wichtiger Faktor. Und hier beißt sich die Maus leider in den Schwanz: je atmungsaktiver die Membran ist, desto offenporiger muss sie auch sein – und um so undichter wird sie im Zweifelsfall, wenn es drauf ankommt.
Mit entsprechenden Belüftungsöffnungen im Anzug kann der Komfortbereich erweitert werden, indem einfach mehr Luft durch eine relativ dichte Membran gepustet wird. Aber auch damit ist irgendwann eine natürliche Grenze erreicht, nämlich dann, wenn man quasi nur in der Membran Motorrad fahren würde. Und das ist für eine Weltreise definitiv zu warm.
Herausnehmbare Membran
Deshalb sollte man die Membran bei warmem Wetter aus dem Anzug trennen können. Bei den meisten Anzügen ist das durch eine eingezippte Membran gelöst, die mit ein paar Reißverschlüssen und Knöpfen mit dem Schutzanzug verbunden wird. In der Membranjacke und -Hose gibt es dann häufig noch ein herausnehmbares Thermofutter.
So lässt sich, bei hochwertiger Membran, ein dichter Anzug bauen, der durch die Schichtbauweise in einem weiten Temperaturbereich funktioniert.
Wir haben uns für unsere Norwegenreise 2015 einen solchen Enduroanzug von iXS gekauft (Jacke Caracas II und Hose Montevideo). Dass Konzept funktioniert theoretisch gut, aber.
- Der Schutzanzug sitzt relativ locker, wenn alle Innenjacken herausgezippt sind
- Wenn es regnet, saugt sich der Schutzanzug mit Wasser voll. Die Membran darunter hält zwar eine Weile dicht, irgendwann sitzt man aber in einem klatschnassen Anzug. Leckagen sind vorprogrammiert.
- Der vollgesogene Schutzanzug wird nachts im Zelt nicht trocken. Man steigt also am nächsten morgen in durchweichte Klamotten, denn die Membran ist über Nacht auf jeden Fall undicht geworden.
Überziehmembran
Das einzige Konzept, dass für uns tatsächlich im Reisealltag mit Zelt funktioniert, sind Überziehmembranen aus GoreTex. Der Schutzanzug sitzt auch bei warmen Temperaturen vernünftig am Körper, und wenn es regnet, ist die Membran da, wo sie sein soll, nämlich außen. Der komplette Schutzanzug darunter bleibt trocken, nichts saugt sich voll und wird kalt. Ein weiterer Vorteil: da sich nichts vollgesogen hat, ist auch alles ratz fatz wieder trocken. Zehn Minuten nach dem Regenschauer hat der Fahrtwind die komplette Regenbekleidung getrocknet und sie kann bei Bedarf wieder verstaut werden.
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitung all unsere bisherigen Anzüge war schlussendlich immer spärlich. Spätestens nach zwei Jahren Dauereinsatz waren Reißverschlüsse und Knöpfe kaputt und die Membran, egal ob fest einlaminiert oder zum zippen, irgendwo undicht. Da bildeten leider auch die ursprünglich für die Weltreise avisierten iXS-Anzüge keine Ausnahme.
Unsere Motorradkombiempfehlung für eine Motorradweltreise
Nach dem wir über die Jahre viel Geld für Anzüge ausgegeben haben, die für eine Reise nicht dicht genug waren oder schlicht und ergreifend wegen schlechter Qualität kaputt gegangen sind, waren wir es schlussendlich leid und haben uns das beste gekauft, was derzeit verfügbar ist.