Über die Jahre sind wir einige Reifen auf unseren Motorrädern gefahren. Diese Seite fasst unsere Erfahrungen und Empfehlungen zusammen.
1. Bridgestone Battle Wing & Trail Wing – tolle Schönwetterreifen
2. Michelin Pilot Road – das Maß der Dinge für den Alltag
3. Michelin Anakee II – Laufleistung ist alles
4. Conti TKC70 – das Beste aus zwei Welten
Bridgestone Battle Wing & Trail Wing – tolle Schönwetterreifen
Auf unseren V-Stroms haben wir schon vor Beginn der Reise einige Reifen verschlissen. Als wir die Motorräder 2014 kauften, waren sie mit Bridgestone Battle Wings und Bridgestone Trail Wings ausgestattet. Während der Battle Wing eindeutig für die Straße konzipiert ist, flirtet der Trail Wing auch gerne mit den Feld- und Schotterwegen rechts und links der schnellsten Route. Beides sind Reifen, die bei sommerlichen Temperaturen und schönem Wetter wunderbar auf den V-Stroms funktionieren.
Leider ist aber eben dieses sogenannte „Motorradwetter“ für uns Alltagsfahrer nicht unbedingt die Regel, insbesondere im Frühjahr und Herbst hat es morgens auf dem Weg zur Arbeit frische einstellige Temperaturen und häufig nasse Straßen. Dass die Bridgestones nicht unbedingt berühmt für ihre Kalt- und Nasseigenschaften waren, war mir wohl schon früher bekannt, dass sie aber bei diesen Bedingungen praktisch auf einen Grenzbereich komplett verzichten, musste ich eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit schmerzlich in einer Kurve erleben, als mir plötzlich und ohne jede Vorwarnung das Hinterrad wegrutschte.
Dank ordentlicher Motorradklamotten verlief es für mich zwar glimpflich, an meinem Moped waren jedoch ein Blinker und ein Spiegel fällig. Neben Kratzern und Schleifspuren war auch der Fußbremshebel verbogen. Man merkt eben doch, dass die Bridgestones ältere Konstruktionen sind.
Michelin Pilot Road – das Maß der Dinge für den Alltag
Auf der V-Strom selbst nie getestet, aber dafür zu Studienzeiten auf meiner Honda CBF600 geliebt für den Einsatz im Alltag: die Pneus der Michelin Pilot Road Serie. Diese Reifen kann ich seit der ersten Generation für den Alltag und vor allem bei schlechtem Wetter uneingeschränkt empfehlen. Mit ihnen bin ich früher auch im Winter durchgefahren und sie stellen für mich die Messlatte für Allwetterreifen dar. Wenn man auf dem Weg von der Silvesterparty nachts bei Regen in der Kurve noch mit den Fußrasten schleifen kann, dann ist das für mich ein sicherer Alltagsreifen.
Rutscher, nervöses Hinterrad oder Ähnliches kenne ich von diesem Reifen, egal bei welchem Wetter, überhaupt gar nicht. Um so ernüchterter bin ich in der Alltagspraxis von allen anderen bisher gefahrenen Reifen.
Michelin Anakee II – Laufleistung ist alles
Noch mit dem Schreck der Bridgestones in den Knochen erinnerte ich mich wehmütig an meine Studienzeit und das sorgenlose Motorradfahren mit den Michalin Pilot Road Reifen zurück. Da wir die Stromer für unsere Norwegenexpedition 2015 fit machen wollten, entschieden wir uns für die Michelin Anakee II Dual-Sport Reifen. Wir erhofften uns von ihnen einen guten Kompromiss aus Reisetugenden wie Pistengängigkeit, Laufleistung und eben Schlechtwetter-Performance.
Richtig glücklich wurden wir auf der V-Strom jedoch nicht mit dem Reifen. Seine anfängliche „Fallsucht“ in den Kurven gab sich zwar mit steigender Laufleistung, auf Schotterwegen fuhr er sich aber eher wie ein Straßenreifen und vermittelte das Gefühl auf Erbsen zu balancieren. Trotz dessen, dass er von Michelin kommt, ist überraschender Weise Feuchtigkeit bei niedrige Temperaturen vor allem auf dem Hinterreifen ein Thema, der sich dann nervös gibt und den Adrenalinpegel schon beim Durchqueren eines Kreisverkehrs oben hält. Der Grenzbereich kündigt sich aber im Vergleich zu den Bridgestones rechtzeitig an und hat genug Reserven.
Die Stärke des Anakee II ist seine herausragende Laufleistung. Nach 25.000 km waren die Reifen in ansehnlichem Zustand und weit von der Mindestprofiltiefe entfernt. Lediglich die Kontur hatte unter den häufigen Autobahn-Etappen etwas gelitten. Durch die harte Gummimischung auf der Lauffläche und der weichen zu den Flanken hin war das Fahrverhalten aber immer noch ausgewogen. Zum Vergleich: bei gleichem Arbeitsweg waren damals die Pilot Roads bereits nach 18.000 km mit erreichter Mindestprofiltiefe vorne und eckig gefahrenem Hinterreifen im Design „Walze“ fällig.
Wir resümieren: Nach wie vor stehen für uns die Kalt- und Nasseigenschaften an oberster Stelle bei der Reifenwahl.
Conti TKC70 – das Beste aus zwei Welten
Für den ersten Teil unsere Weltreise, Nordamerika, haben wir uns deswegen für die TKC70 von Continental aus Korbach entschieden. Er hat ein gröberes Profil als der Anakee und vor allem ist er weicher gemischt. Im Zeitalter der SUV-Reiseenduros profitiert die vergleichsweise leichte V-Strom davon, die je nach Wetter doch Mühe hatte, den Anakee auf Temperatur zu bekommen.
Besonders freuen wir uns darüber, dass uns Conti zwei Reifensätze zum Weltreisestart sponsort.
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